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Josef Oster und Thorsten Rudolph
Im Bundestagswahlkampf 2021 konkurrierten sie beide um den Wahlkreis Koblenz. Josef Oster (CDU) gewann mit knappem Vorsprung von 1,8 Prozentpunkten, Thorsten Rudolph zog über die SPD-Landesliste in den Bundestag ein. Für Oster ist es die schon zweite Legislaturperiode, aber dennoch ungewohnt: War er zuvor noch Teil der Regierungsfraktion, gehört er nun der Opposition an und weiß, dass er viele Positionspapiere letztlich für den Papierkorb schreibt. Thorsten Rudolphs Partei hingegen stellt den Bundeskanzler, er kann also die Regierungspolitik unmittelbar beeinflussen.
Osters und Rudolphs Abgeordneten-Alltag sieht fast gleich aus: In den 22 Sitzungswochen pro Jahr ist der Terminkalender prallvoll, an ausschlafen oder Freizeit kaum zu denken. Im Wahlkreis Koblenz bleibt zwar trotz vieler politischer und gesellschaftlicher Pflichttermine etwas mehr Zeit, beiden ist aber bewusst, dass sie aufpassen müssen, sich neben der Arbeit und den vielen Bitten und Fragen, die an Bundestagsabgeordnete herangetragen werden, noch ein Privatleben zu bewahren.
Stephan wollte im Berliner Paul-Löbe-Haus von beiden wissen, wie sie es schaffen, im Raumschiff Berlin nicht abzuheben und wie stark die Zeitenwende, die wir gerade erleben, auf ihren Schultern lastet. Dabei lernte er zwei Berufspolitiker kennen, die durchaus selbstreflektiert auf ihr Amt schauen, sich nicht zu wichtig nehmen, sich darum bemühen, die Anliegen der Menschen im Wahlkreis nicht aus den Augen zu verlieren und die bei allen politischen Meinungsverschiedenheiten sehr respektvoll und kollegial miteinander umgehen.