Jürgen Zäck
Der Mann ist eine Koblenzer Sportlegende: Als Triathlon Mitte der 80er Jahre in Deutschland populär wurde, waren es nur wenige Athleten, die diese Sportart dominierten. Ein Name gehörte von Beginn an dazu: Jürgen Zäck.
Der in Saffig bei Koblenz aufgewachsene und schon als Kind sportbegeisterte Jürgen kam über Fußball, Tennis und die Leichtathletik zum Triathlon und profitierte davon, dass Koblenz von Beginn an eine Triathlon-Hochburg war, weil der Veranstalter Günter Kissler hier schon 1983 den ersten Triathlon-Wettbewerb initiierte. Der heute 57-Jährige Jürgen war damals erst siebzehn und durfte daher nur über die Kurzdistanz starten, die er prompt gewann. Seitdem ließ ihn der Triathlon nicht mehr los.
Dabei schien seine Laufbahn schon 1985 jäh zu Ende zu gehen. Die Ärzte, die seine komplizierte Knieverletzung behandelten, die er bei einem schlimmen Trainingsunfall mit dem Fahrrad erlitten hatte, sagten ihm später, sie hätten nicht für möglich gehalten, dass Jürgen in die Weltspitze vorstoßen und so eine beeindruckende Karriere hinlegen würde.
1988 entschloss er sich zum Wechsel auf die Langdistanz, weil die Popularität der Ironman-Wettbewerbe, insbesondere des Ironmans auf Hawaii, alle anderen Distanzen überstrahlte. Zusammen mit Wolfgang Dittrich und Dirk Aschmoneit gehörte er Anfang der 90er Jahre zu den „Big Three“ über die Ironman-Distanz in Deutschland, Spitzname „Zäck Attack“. Er gewann insgesamt sieben Ironman-Rennen, kam achtmal in Hawaii unter die ersten zehn, 1997 wurde er dort sogar Zweiter. Elf Jahre lang hielt er die Teilstrecken-Weltbestzeit im Radfahren, die erst 2010 um elf Sekunden unterboten werden konnte.
Im Podcast zeichnet Jürgen seine Laufbahn nach und weicht auch der Frage nach der Dopingsperre kurz vor seinem Karriereende 2006 nicht aus. Seit 2011 lebt er überwiegend im thailändischen Phuket, wo er zunächst für einen großen Sportclub und seit fünf Jahren selbständig als Triathlon-Trainer arbeitet. Dort betreut er auch immer wieder Triathleten aus der Weltspitze, zum Beispiel den zweimaligen Ironman-Sieger Patrick Lange. Im Sommer zieht es ihn stets für ein paar Wochen zurück nach Koblenz, wo seine Familie lebt und er noch viele Freunde hat.
Was Jürgen so sympathisch macht, ist seine Bescheidenheit. Die Erfolge als Profi sind ihm nicht zu Kopf gestiegen, er hat sich seine Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit bewahrt. Und wenn er sagt, dass er sich immer auch mit Konkurrenten gefreut hat, die ihn besiegten, weil sie einfach besser waren, dann ist das kein Spruch, sondern zeigt den Sportsgeist, der ihn geprägt hat und den er noch immer ausstrahlt.